5 Minuten Lesezeit | 27/08/2019

Was Sie im Jahr 2019 über die All-IP Telekom Umstellung wissen müssen

VoIP phone service background
VoIP Technik - Hintergrund und Erklärungen

Inhaltsverzeichnis für diesen Artikel

1. Hintergrund – Was ist All-IP?
a. Die Technik hinter All-IP und ISDN kurz erklärt

2. Die Vorteile von All-IP für Geschäftstelefonie

3. Wie sich kleine und mittelständische Unternehmen auf die Umstellung vorbereiten
a. Aktueller Stand der Umstellung auf All-IP – August 2019
b. Was Sie für die Telekom IP-Umstellung tun müssen
c. Der Telefonanschluss
d. Umgang mit vorhandenen Anlagen
4. Häufige Fragen zur Umstellung

1. Hintergrund – warum möchte die Telekom von ISDN auf ALL-IP umstellen?

Die Telekom ist schon mitten dabei und stellt Schritt für Schritt alle Ihre Netze auf All-IP. Dies bedeutet die Zeit von ISDN und klassischer Telefonie kommt zu einem Ende. Doch was ist All-IP? Was bedeutet das Aus für ISDN und wie ist die klassische Telefonanlage im Unternehmen betroffen?
Diese Fragen werden in diesem Artikel beantwortet.

Warum der Umstieg der Telekom von ISDN auf All-IP und was für eine Technologie ist das?

Schon vor einiger Zeit hat die Telekom angekündigt Anschlüsse auf die Technologie All-IP Technologie umzustellen. Wollte die Telekom die vollständige Umstellung bis Ende 2018 abgeschlossen haben, dauert es doch länger.
Die Folge ist, dass VoIP (Voice-over-IP) die bisher verwendete analoge Telefon-Technik ersetzt. All-IP bedeutet, dass die Telefonie und das Telefonieren über das Internet.
All-IP bezeichnet die Umstellung der bisher verwendeten Übertragungstechniken in Telekommunikationsnetzen auf ein einheitliches IP-basiertes System. Ein separater ISDN-Anschluss wird nicht mehr benötigt.

Der große Vorteil von All-IP für Telekommunikationsanbietern ist, dass diese mit nur einem Netzwerk alle Dienste wie Telefonie, Fax, TV, Internet und Mobilfunk dem Kunden anbieten können. Es reicht einzig und allein der Internetanschluss. Der bisherige separate ISDN-Anschluss mit dem Splitter und der Notwendigkeit separat ISDN-Telefone anzuschließen ist dann nicht mehr notwendig bzw. möglich.

All-IP-Anschluss: So funktioniert die VoIP-Technik dahinter

Im Gegensatz zu analogen oder ISDN-Telefonanschlüssen funktionieren IP-Telefonanschlüsse über das Breitband. Diese Technologie heißt Voice over IP. Bei VoIP werden die Telefongespräche nicht mehr über Telefonanschlüsse (und dem entsprechenden Kable) abgewickelt, sondern über das Internet. Bei VoIP-Telefonie wird die Sprache in Datenpakete umgewandelt, gepackt, mit einem Header versehen und dann über das IP-Netzwerk an den Empfänger übertragen. Dort wieder als Sprachinformation zusammengesetzt. Um eine Verbindung aufzubauen, wird das Session Initiation Protocol (SIP) verwendet. Die tatsächlichen Sprachinformationen werden über das Internet und das Internet -Protokoll in Echtzeit übertragen.

Damit ist bei einem All-IP-Anschluss kein Splitter mehr für die Trennung der für Internet und Telefonie verwendeten Frequenzbereiche notwendig. Dies kennen viele Kunden noch von der DSL-Leitung, dem analogem oder ISDN-Anschluss.

Der Router wird direkt mit der DSL-Leitung verbunden. Über einen entsprechenden Router mit den Anschlüssen können dann analoge oder digitale Telefone sowie Faxe mit dem Router verbunden werden. Eventuell benötigen Sie noch Adapter. IP-Telefonanlagen oder IP-fähige Telefonen können natürlich unmittelbar an den Router in dem entsprechenden Anschluss angeschlossen werden.

2. Die Vorteile von All-IP für Unternehmen – Was kann der neue Standard für die Businesstelefonie erreichen?

Nun hat die Umstellung auf All-IP nicht nur für die Telekom oder andere Anbieter Vorteile. Auch Unternehmen können von der Umstellung profitieren. So benutzen bereits viele Unternehmen die neue Technik VoIP-Telefonie seit Jahren mit Erfolg in Ihrem Unternehmen. Viele Unternehmen nutzen nämlich die Umstellung, um gleichzeitig auf eine neue cloudbasierte Telefonanlage mit aktuellen Funktionen umzustellen, was sich monetär und in der Effizienz auszahlt. Die Kommunikation wird dadurch auch oft effektiver sowohl unter Mitarbeitern aber auch im Außenkontakt mit Kunden und Lieferanten.

die Vorteile von All-IP aufgeschlüsselt

Die Vorteile für kleine und mittelständische Unternehmen ergeben sich dabei aus einer Reihe von Faktoren. Einige sind nur einmalig, andere wirken sich fortwährend auf den Geschäftsbetrieb aus.

Technische Faktoren der All-IP Umstellung

Einfachere Installation

Auch wenn dies oft nur einmal notwendig ist, ist dieser Fakt zu nennen. Wie bereits oben geschrieben, entfällt ein DSL-Splitter oder ein NTBA. Damit kann bei All-IP der Router direkt an die Telefondose angeschlossen werden.

Höhere Geschwindigkeit

Durch die Umstellung wird die Internetverbindung in so gut wie allen Fällen schneller. Der Grund ist, dass Frequenzbereiche, die zuvor für Analog- und ISDN-Telefonie (Annex A/B) reserviert waren, für die Internetverbindung frei werden. Mehr Bandbreite, bedeutet mehr Datenpakete. Konkret wird der Upload lt. Telekom im Vergleich zu herkömmlichen DSL-Anschlüssen verdoppelt. Dieser höhere Datenaustausch schlägt sich natürlich allgemein auf die Möglichkeit Informationen mit Geschäftspartnern wie Lieferanten und Kunden oder Dienstleistern schneller austauschen zu können nieder.

Für die Geschäftskommunikation hat das die folgenden Auswirkungen.

Kostenersparnis durch den Umstieg auf VoIP:

Für Unternehmen ist interessant, dass die hohen Datenraten gleichzeitig verbunden mit einem Umstieg auf eine Cloud-Telefonanlage hilft Kosten zu sparen. Einmal wird VoIP-Telefonie dadurch in manchen Fällen möglich. Zugleich kann aber die alte TK-Anlage mit einer modernen Version und aktuellsten Eigenschaften ersetzt werden. Dadurch fällt für viele kleine und mittlere Unternehmen neben der Investition auch der Wartungsaufwand weg.

Eher für Privatkunden interessant – durch All-IP kann der Telekommunikationsanbieter alle Services wie Fernsehen, Telefon, Internet und Mobilfunk in einem Angebot zu bündeln. Dies sollte sich im Preis niederschlagen und niedrigere Kosten bedeuten. Der Komfort nur einen Anbieter zu haben ist sicher auch nicht zu unterschätzen.

Die Sprachqualität wird besser

Dank der Umstellung auf IP-Telefonie wird die Sprachqualität besser, denn die High-Definition-Voice Technologie sorgt für ausgezeichnete Sprachqualität. Hall oder Rauschen sollte nicht mehr vorkommen. Natürlich ist es dazu notwendig, dass Sie die richtige Hardware für Ihre VoIP-Telefonanlage benutzen, die für HD-Voice ausgelegt ist. Dazu reicht es aber aus, das SoftPhone zu installieren, was Hardware überflüssig macht. Ein guter Anbieter für Cloud-Telefonanlagen bietet dies übrigens für Desktop wie Mobilgeräte und alle gängigen Plattformen zum Download an.

Bessere Zusammenarbeit und Effizienz dank hervorragender Vernetzung

Nicht zu unterschätzen ist der Effizienzgewinn. Denn die All-IP Umstellung erlaubt ganz neue Möglichkeiten Mitarbeiter zu vernetzen.
Wenn der Anbieter ein SoftPhone für das Handy anbietet können diese mobilen Endgeräte ohne Probleme in die Telefonanlage eingebunden werden.
Der Vorteil ist, dass Ihre Mitarbeiter im Außendienst sowohl von Kollegen als auch Kunden unter Ihrer Festnetz-Durchwahl angerufen werden können. Eine vorhanden Chatfunktion der Telefonanlage, die Unified Communications anbietet, kann ebenso von den mobilen Mitarbeitern genutzt werden, wie Telefonkonferenzen oder, wenn angeboten Videokonferenzen.

Doch diese Vorteile gelten natürlich nicht nur für Mitarbeiter im Außendienst
Da nur noch ein Internetanschluss ausschlaggebend ist, können Mitarbeiter unabhängig von Ort, Zeit und Hardware eingebunden werden. Dies ist in Zeiten von Home-Office oder sogenannten „Remote Teams“ ein großer Vorteil, denn so ist eine effiziente Zusammenarbeit bei einem gemeinsamen Standard möglich

Modernste Funktionen

Hier einige Beispiele für moderne Funktionen, die möglich sind. Ist ein Mitarbeiter nicht erreichbar, kann er eine auf den Anrufbeantworter gesprochene Nachricht als Audio-Datei per E-Mail zugeschickt bekommen. Dank der sogenannten SoftPhones kann VoIP-Telefonie auf allen Endgeräte, egal ob Smartphone, PC, Tablet oder Telefon benutzt werden. Jedes Endgerät kann dann die Aufgaben und Funktionen anderer Devices übernehmen und richten sich nach dem Bedarf des Nutzers.

Die Unabhängigkeit des Users von Ort und Endgerät stellt in dem heutigen Kommunikationszeitalter die Grundlage für effizientes Zusammenarbeiten dar. So können Nutzer und ihre Teams gemeinsam arbeiten. Abstimmungen untereinander können dank Sprachtelefonie, Voicemail, E-Mail, Instant Messaging schnell und effizient abgehalten werden. Auch die Nutzung von Kollaboration-Plattform ist möglich und Daten können ganz einfach miteinander geteilt werden.

Bereit für die Zukunft und viele neue nützliche Funktionen

Die All-IP Technik ist für Unternehmen zukunftssicher, da es dem neuesten Stand der Technik entspricht. Grade für Firmen, die grundsätzlich eine höhere Anforderung an den Funktionsumfang der Telefonie haben, bedeutet All_IP eine Vielzahl interessanter, hilfreicher Funktionen und Anwendungen, die die Kommunikation verbessern. So werden Daten- und Sprachservices immer mehr integriert, die sogenannten Unified Communication Dienste der neue Standard.
Aber das bedeutet nicht das Ende bekannter Technologien. Mit Protokollen wie T.38 können auch Faxgeräte in All-IP-Netzwerken relativ einfach genutzt werden. Des Weiteren lassen sich Anrufer z.B. dank Kontaktlisten identifizieren und können damit an den richtigen Ansprechpartner weitergeleitet werden.
Und es gilt, dass Sie bei All-IP als neuen Standard sicher sein können, den notwendigen Support zu erhalten.

Informationen zum aktueller Stand der Umstellung auf All-IP

Die Umstellung auf IP wurde bereits vor langer Zeit angekündigt. Seitdem wird die Umstellung von ISDN auf All-IP im Festnetz der Deutschen Telekom mit Hochdruck vorgenommen. Im April 2017 war die Quote der Geschäftskunden, die auf All-IP umgestellt wurden, erst bei 45%. Aber laut den Zahlen der Telekom z.B. aus dem Q2 2018 gab es seitdem große Fortschritte. Nach diesen Angaben lag die Umstellungsquote des deutschen Telefonkonzerns bei 85% aller Geschäftskundenanschlüssen, was bedeutet, dass zu diesem Zeitpunkt bereits 1,8 Millionen geschäftliche Telefonanschlüsse auf IP umgestellt wurden.

Was muss ich und mein Unternehmen wegen der Telekom IP-Umstellung tun?

Für die Umstellung müssen Sie zuerst überprüfen, ob die Voraussetzungen für eine Umstellung auf einen IP-Anschluss gegeben sind. Diese sind eine Telefondose, einen geeigneten Internet-Router und ein passendes DSL-Kabel. Die neue Technik wird von dem aktuell verwendeten Kabel nicht unterstützt. Daher kann das alte Kabel nicht länger verwendet werden.

Die manuelle Umstellung vor Ort

Die Umstellung ist dann sehr einfach. Entfernen Sie von der alten Installation den Splitter und das NTBA, da diese nicht mehr gebraucht werden. Dies erst nachdem der Anschluss auf das Internet-Protokoll umgestellt wurde. Dann müssen Sie nur noch den neuen Router anschließen Dafür stecken Sie das Kabel für den neuen Router in die TAE-Buchse des umgestellten Anschlusses für Breitband. Dann wird das Telefon mit dem Router verbunden und Sie können bei den meisten Routern den Internet- und Telefonzugang über eine IP-Adresse auf Ihrem Computer mit einem Browser Ihrer Wahl einrichten.

Funktionieren alte Geräte noch nach der Umstellung?

Hier ist die Frage, was mit alten analogen Geräten wie dem Faxgerät passiert. Hier gibt es viele geeignete Internet-Router, die je nach Modell über eine oder zwei Telefonbuchsen (TAE-Buchsen) verfügen. And diesen lassen sich analoge Endgeräte wie Telefone, Anrufbeantworter oder Faxgeräte anschließen. Noch ein Tipp zum Faxgerät, dass doch nach wie vor von Zeit zu Zeit gebraucht wird. Falls bei der Nutzung Probleme auftreten, ist eine mögliche Lösung, eine niedrige Übertragungsrate (meist 9600 Bit/s) einzustellen. Auch kann es bei Faxgeräten zum Teil zu Problemen kommen, z.B. wenn der Provider das VoIP-Fax-Protokoll T.38 nicht unterstützt.

Was ist mit ISDN-Telefonen, die wir gekauft haben?

Aber auch ISDN-Telefone können Sie weiterverwenden, wenn Sie dies möchten. Dazu benötigen Sie einen IP-fähigen Router, der einen (meist neben den analogen Anschlüssen) integrierten Anschluss für ISDN-Endgeräte (S0-Port) hat.
Das ISDN Telefon wird dann an diesen S0 Port des Routers/ Adapters angeschlossen.
Dies funktioniert auch mit tragbaren Geräten, die in vielen kleinen und mittelständischen Firmen sehr beliebt sind. Hierzu schließen Sie die Basisstation an den S0-Port des neuen Routers an.

Bei Telefonanlagen Bestand ist die Umstellung komplexer. Hier muss jeweils der Einzelfall geprüft werden. Bei vielen Anlagen ist die weitere Nutzung am IP-Anschluss aber möglich.
Auch hier wird die ISDN-Anlage am S0-Port oder einem Adapter am Router angeschlossen. Sollten Sie eine Hybride TK-Anlagen haben, lassen sich diese einfach auf die IP-Technologie umstellen.

Weitere Anlagen am ISDN-Anschluss und Folgen der Abschaltung

Oft werden am ISDN-Anschluss grade für Firmen wichtige Anlagen betrieben. Klären Sie also, was mit diesen Anlagen passiert.
Neben der reine Sprachtelefonie sind dies z.B. Notrufsystemen, Aufzugnotrufen, oder Alarmanlagen Hier ist mit dem Betreiber oder Ihrem Installateur zu klären, ob diese Dienste noch mit dem IP-Anschluss funktionieren. Ist das nicht der Fall, müssen Sie eventuell die Geräte oder Anlage austauschen.

Neuer Datentarif für ausreichend Bandbreite für VoIP-Anrufe

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Umstellung ist die Überprüfung der Bandbreite, dass die Telefonie nun auch nur über den Internetanschluss läuft, deswegen der Name Bei IP-Anschluss.
Das bedeutet, dass Sie pro Sprachkanal freie Bandbreite bei Ihrer Internetleitung benötigen.
Dies sowohl in Upload- und Downloadrichtung. Als Wert zur Orientierung gelten hier 100 KBit/s pro Gespräch. Wenn die Bandbreite Ihres Internetanschlusses also im Moment „so“ ausreicht, sollten Sie handeln. Am besten Sie suchen einen Tarif, der Ihnen mehr Bandbreite bietet, damit Sie ohne Probleme telefonieren können.

weitere Informationen zum Thema ISDN zu ALL-IP Umstellung:

Bundesnetzagentur

Deutsche Telekom
Auch die Telekom hat eine Anleitung zur konkreten Vorbereitung auf die All-IP Umstellung veröffentlicht.

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